Grundlagen 1: Timing, Aufmerksamkeit & Steh
Da uns Menschen das punktgenaue Loben und Bestätigen eines anfangs vielleicht nur sehr kurz oder sogar nur zufällig gezeigten aber dennoch erwünschten Verhaltens über ein kurzes Klick-Geräusch leichter fällt als mit einem Lobwort, zeige ich dir in diesem Kurs, wie du den Klicker als zusätzlichen, positiven Verstärker sinnvoll einsetzen kannst.
In der 1. Kurseinheit lernst du, wie du deinen Hund auf das Klick-Geräusch konditionierst. Statt eines Klickers kannst du auch ein kurzes, prägnantes sowie positiv klingendes Markerwort verwenden; zum Beispiel: Yipp, Japp, Klick, Check, … Außerdem beschäftigen wir uns mit deinem Timing beim Loben.
In der 2. Kurseinheit erhält der Klicker seinen ersten Praxiseinsatz: Wir arbeiten über den Klicker an der Aufmerksamkeit deines Hundes und bauen dabei den Blickkontakt deines Hundes auf. Dadurch trainierst du automatisch auch seine Konzentrationsfähigkeit.
Die 3. Einheit folgt ganz bewusst erst nach einer kleinen Pause, damit du in der Zwischenzeit ausreichend Möglichkeiten hast, die Aufmerksamkeit sowie den Blickkontakt deines Hundes unter steigender Ablenkung zu festigen, bevor wir gemeinsam den nächsten Schritt angehen.
In der 3. und 4. Kurseinheit testen wir die Praxistauglichkeit des Klickers, indem wir mit seiner Hilfe das sichere und ruhige „Steh" auf einem Bodentarget aufbauen. Dabei fordern wir während des Stehens den zuvor geübten Blickkontakt ein und dehnen die Dauer des Stehens aus. Außerdem beginnen wir, das „Steh“ auch ohne Bodentarget zu üben und ein Sichtzeichen einzuführen.
Die 5. Kurseinheit nutzen wir dazu, das „Steh" mit Blickkontakt noch sicherer zu machen. Spätestens in dieser Einheit treffen wir uns daher außerhalb des Hundeplatzes.
Dieses "bombenfeste Steh“ ist Voraussetzung für das Pivotieren (Grundlagen 2), RO 1 (Die drei Grundstellungen), RO 5 (Vorsitz, Vorplatz & Vorsteh) und RO 12 (Schicken).
Bitte immer mitbringen:
- Deinen Hund, der vor Kursbeginn schon eine Gassi-Runde gegangen ist, damit er seine größte Energie bereits „abgearbeitet“ hat. Er sollte aber auch nicht total erschöpft sein.
- kurze Führleine
- Klicker oder Markerwort
- Klicker gibt es in verschiedenen Lautstärken und Ausführungen.
- Nimm deinen Hund am besten zum Einkauf mit und teste aus, welche Klicklautstärke für ihn angenehm klingt.
- Falls du bisher noch kein Auflöse-/ Freigabe-Kommando verwendest, denke dir bitte eines aus. Auch dies sollte etwas sein, was nicht in deinem alltäglichen Sprachgebrauch vorkommt. Worte wie "okay" oder "lauf" oder "weiter" wären daher denkbar ungünstig. Ich verwende beispielsweise "go", aber du kannst selbstverständlich völlig frei wählen.
- (wirklich!) ganz viele Leckerli
- möglichst klein und weich: Dein Hund soll nicht kauen müssen. Außerdem wird er vor allem in den ersten ein oder zwei Einheiten viele Leckerli bekommen - und er soll ja nicht gleich satt sein...
- Bitte nicht das übliche Trockenfutter nehmen. Die Belohnung soll für deinen Hund hochwertiger sein, als sein übliches Futter.
- Gern dürfen es unterschiedliche, hochwertige Leckerli sein, so dass dein Hund vorher nicht genau weiß, womit er belohnt wird.
- Praktisch ist es, wenn es Leckerli sind, die du in deinen hinteren Hosentaschen verstauen kannst, so dass du ohne Leckerli-Beutel arbeiten kannst.
- Leckerli-Beutel, Bauch- und Gürteltaschen, Trainingsschürzen sowie jegliche zusätzlichen Aufbewahrungsmöglichkeiten, außer Jacken-/ Hosentaschen sind beim RO nicht erlaubt.
- Wenn du auf einen Leckerli-Beutel nicht verzichten kannst oder willst, dann bringe bitte unbedingt einen mit, in den du auch dann problemlos hineingreifen kannst, wenn du ihn hinten (am Rücken/Allerwertesten) trägst.
- In den ersten 2 Kurseinheiten benötigen wir zusätzlich eine Decke (z.B. Picknickdecke), auf der du es dir zusammen mit deinem Hund gemütlich machen kannst.
- In den letzten 3 Kurseinheiten benötigen wir statt der Decke ein Bodentarget.
Das Bodentarget muss nix Besonderes oder Teures sein. Du brauchst es nur in den beiden Grundlagen-Kursen. Schau dich einfach mal in deinem Haushalt um. Da findest du bestimmt etwas was folgende Bedingungen erfüllt: - Es sollte nur wenige Zentimeter hoch sein. Also bitte keinen umgedrehten 10-Liter-Eimer oder so.
- Eine geringe Höhe ist jedoch vorteilhafter als ein ganz flacher Gegenstand, weil dein Hund es (vor allem im Gras des Hundeplatzes) besser sehen kann.
- Die Fläche sollte mindestens so groß sein, dass dein Hund bequem mit beiden Vorderpfoten drauf passt.
- Es darf gern ein bisschen größer sein, aber nicht zu groß. Dein Hund sollte es nicht schaffen können, sich mit allen vier Pfoten auf das Target zu stellen. Dann wäre das Target für unsere Zwecke zu groß.
- Das Target darf deinen Hund nicht verunsichern oder beängstigen. Es sollte daher nicht wackeln und auch keine Geräusche erzeugen.
- Ein paar Anregungen:
- stabiler Blumentopfuntersetzer
- flache Kunststoff-Schüssel
- ausgedienter flacher Kochtopf
- Frisbee (wenn dein Hund sie nicht aufnimmt, um damit zu spielen)
- Schaumstoff-Sitz/Knie-Kissen für den Garten
- Schneidebrett (wenn es keine glatte Oberfläche hat)
- Holzplatte
- Topfuntersetzer
- Abdeckplatte für Herdplatten (alte Herde)
- alte Dart-Zielscheibe
- …
- Auf dem Rasen rutscht vermutlich keins dieser möglichen Dinge. Wenn du Zuhause weiterübst, denke unbedingt daran, dass du unbedingt etwas Rutschhemmendes darunter legst; z.B. ein Stück einer Antirutsch-Unterlage für Teppiche.